Z E T 1 spielte einer der beliebtesten
Dreher der Upperclass vor, der hier
sogar noch durch die externe M otor-
einheit
„Konstant
Studio“
sowie
das „TMD“-Magnettellerlager aufgewer-
tet war. Inklusive des S-800-Arms und
MC-Abnehmer Merlo aus selbem Haus
werden 4870 Euro fällig.
Dafür machte der aus Acryl und
Aluminium gebaute ZET1 aber nicht
nur optisch, sondern auch akustisch
ungleich mehr her als der in jeder Hin-
sicht unscheinbarere Concept. Erstmals
hatten die Zuhörer nun ein großes, tiefes
Spektrum vor sich, das sich wie selbst-
verständlich von den Lautsprechern löste
und zugleich eine gut gestaffelte Übersicht
bot. Jetzt wurde klar, wie viel Qualität der
freilich erheblich günstigere Clearaudio
noch hatte brachliegen lassen.
Markierte diese überzeugende V or-
stellung das Ende der Fah-
nenstange? Keineswegs,
denn
nun
trat
Brink-
manns Bardo für die High
End-Liga an. Auf das for-
mal stark reduzierte, mit
einem eigens entwickel-
ten Direktantrieb ausge-
rüstete Laufwerk war der
10.5-Arm des süddeut-
schen Anbieters montiert
und an diesem sein kleines
MC Pi. Gesamtpreis: statt-
liche 12.190 Euro.
Doch der äußerlich zierlich wirkende
Bardo zahlte in Form einer ausdrucks-
starken analogen Seele und mit der „Fas-
zination großes Laufwerk“ zurück. Seine
Wiedergabe legte nicht nur in der Rau-
mabbildung an Üppigkeit zu, sondern
rückte obendrein die Musiker weiter
auseinander, differenzierte die tonalen
Unterschiede zwischen den Instrumenten
In seiner Wirkung immer
wieder erstaunlich: die Eben-
holzauflage von Kuzma
Der mit einem Schnellverschluss versehene S-800
Mit dabei: Ortofons Vivo Blue (r.) und Cadenza Red
deutlicher aus und sorgte
aufs Ganze gesehen für den
reiferen, abgeklärteren und
souveräneren Auftritt.
Das zeigte sich einmal
mehr beim furiosen Auftakt
von „S. Michele Arcangelo“
aus Respighis „Kirchenfens-
ter“. So strukturiert, weit-
räumig und „gefasst“ wie
der Brinkmann bildete der
kompakter und hinsichtlich
seiner Farben wie im Timing gleichförmi-
ger zeichnende Transrotor das gewaltige
Orchester nicht ab. Da war er: der „kleine
Unterschied“. Beim weiteren „Abstieg“
bis hin zum Pro-Ject wurde die Darstel-
lung immer enger, wirkten die Dreher
eher von der komplexen Aufnahme über-
fahren, als dass sie sie beherrschten. Fazit:
Musik von Schallplatte kann toll klingen,
doch eine wirklich highendige Wieder-
gabe will erkauft sein.
Und
mit
den
drei
Arm des Transrotor erlaubte zügige Abtasterwechsel.
(l.) sowie das Stradivari V2 von Clearaudio
„Schöner Workshop!
\f
tP
Die Unterschiede zwi-
C » u
sehen den Plattenspie-
lern waren eindeutig.
Mehr Aufwand und
hochwertigere Tonab-
nehmer führen zu bes-
serem Klang. Wirklich überrascht hat
mich jedoch Kuzmas Plattengewicht.
Richtig herum aufgesetzt geriet der
Klang natürlicher und räumlicher."
> W o rk s h o p -T e iln e h m e r M a re k Plonka
„Sehr gut, dass man
sich mal einen prakti-
schen Überblick über
die klanglichen Abstu-
fungen zwischen ganz
unterschiedlichen Plat-
tenspielern verschaffen
konnte. Mit Preis und Aufwand stieg
nicht nur die reine Klangqualität an.
Gerade die emotionale Ausstrahlung
der Wiedergabe legte zu."
MC-Abtastern, die wir
anschließend am Arm
des ZET 1 miteinander
verglichen, verhielt es
sich kaum anders. Die
Pawlak-Mitarbeiter und
Analogspezi Bastian Salz-
mann hatte vor dem Workshop
sämtliche Tonabnehmer mit
Hilfe einer Justageschablone
penibel ausgerichtet
> W o rk s h o p -T e iln e h m e r D irk P ollack
„Die Abstände zwi-
schen den Tonabneh-
mern bestanden nicht
nur preislich, sondern
auch qualitativ. Orto-
fons Vivo Blue mag ja
für seinen Preis klasse
sein, doch der Transrotor kann besser
klingen, wie das Cadenza Red bewies.
Leute, achtet darauf, dass Ihr Euren
Dreher nicht unter Niveau betreibt!"
> W o rk s h o p -T e iln e h m e r H o rs t F euerbach
2/2014 STEREO 57